Mental accounts beziehen sich auf eine Entscheidung. Durch den Kauf von zwei Aktien
haben sie zwei Mental accounts. Die erste Aktienposition hat einen Verlust von –500 Euro
zum Einstandskurs. Ihr relativer Verlust wird mit v(-500) bewertet. Die zweite Aktienposition
hat einen relativen Gewinn von + 700 Euro. Dieser wird mit v(700) bewertet. Da in der Regel
-v(-500) > v(700) (wegen Knick der Wertefunktion im Bezugspunkt), empfinden Sie die Ent-
wicklung der beiden Positionen als negativ („Der Verlust der 500 Euro ärgert sie mehr als
die Freude über 700 Euro Gewinn“).
Würden Sie die beiden Aktienpositionen in ein Mental Account integrieren, dann würden Sie
der Gesamtentwicklung ihres Portfolios einen positiven Wert (v(200)) beimessen. Mental
accounting (= Tendenz zur Segregation der Entscheidungen) führt zu einer negativeren
Wahrnehmung der Entwicklung, als sie es in Wirklichkeit ist (bei einer Tendenz zur Aggrega-
tion der Entscheidungen).
Aufgabe 2
(11 + 3 = 14 Minuten)
Ein Unternehmen steht vor der Entscheidung, eines von zwei Investitionsobjekten durchzufüh-
ren. Die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Cash-flows der Investitionsobjekte sehen wie folgt
aus: