Direkte Abhängigkeiten
Die direkten Abhängigkeiten zwischen den Teilplanungen ergeben sich aus der Tatsache, dass der
Output einzelner Unternehmensbereiche Input anderer Bereiche darstellt. Deutlich kommen diese
Abhängigkeiten bei den Funktionen Beschaffung, Produktion und Absatz zum Tragen. Der Beschaf-
fungsbereich kann nicht eigenständig die Menge der zu ordernden Rohstoffe, der Produktionsbereich
nicht eigenständig seine Produktionszahlen und der Absatzbereich nicht eigenständig seine Absatz-
zahlen planen. Diese Teilplanungen müssen durch entsprechende Vorgaben koordiniert werden.
Ressourcenverbund
Im Unternehmen gibt es eine Reihe von Ressourcen, auf die mehr als nur ein Unternehmensbereich
zugreift. So ist z.B. die gesamte Fertigungskapazität eine Ressource. Wenn in einem Unternehmen
im Rahmen einer gegebenen, ausgelasteten Produktionskapazität genau zwei Produktarten herge-
stellt werden, dann bedingt die Erhöhung der Produktionsmenge in einem Produkt die Verringerung in
der anderen Produktart. Die Teilplanungen bezüglich beider Produktarten müssen also abgestimmt
werden.
In einem mittel- oder langfristigen Zeithorizont verlieren Ressourcenbeschränkungen meist an Bedeu-
tung, da insbesondere in einem langfristigen Kontext Ressourcen als Entscheidungsgegenstand
variabel werden.
Bewertungsverbund
Ein Bewertungsverbund liegt vor, wenn die Bewertung einer Handlungsalternative in einer Teilplanung
von bestimmten Daten aus einer anderen Teilplanung abhängt. Am deutlichsten wird der Bewer-
tungsverbund bei der Bewertung von Risiken. Im Unternehmen liegt bezüglich der Bewertung von
Risiken ein Risikoverbund vor. Risiken können demnach in einer dekomponierten Betrachtung nicht
bewertet werden.
Informationsasymmetrien
Eine Informationsasymmetrie zwischen zwei Personen liegt vor, wenn einer Person bestimmte Infor-
mationen bekannt oder (kostenlos) zugänglich sind, die der anderen Person nicht bekannt oder nur
zu hohen Kosten zugänglich sind. In einem größeren Unternehmen ist eine Informationsasymmetrie
oftmals zwischen Top Management und Lower Management gegeben, da beide Gruppen über einen
unterschiedlichen Informationsstand verfügen. Zur Ableitung optimaler strategischer, taktischer und
operativer Handlungsalternativen im Unternehmen ist es grundsätzlich sinnvoll, dass jeweils alle im
Unternehmen vorhandenen Informationen einfließen.
Zu den Informationsasymmetrien zählen auch unterschiedliche Kenntnisse über das Verhalten von
Unternehmensangehörigen.
Interessenkonflikte
Alle Mitarbeiter in einem Unternehmen haben persönliche Interessen, die jeweils mehr oder weniger
mit den Zielen des Unternehmens harmonieren können. Zu Problemen führen Interessenkonflikte,
wenn die Mitarbeiter ohne Rücksicht auf das Wohl des Unternehmens nur die eigenen Interessen