F ist die zugesicherte Auszahlung an die Gläubiger. Wenn der Unternehmenswert größer als F ist,
dann werden die Fremdkapitaltitel in voller Höhe bedient (selbstverständlich sollte ein Unterneh-
men sich im Idealfall nicht auflösen müssen, um die Forderungen begleichen zu können).
Wenn der Unternehmenswert X > F, dann beläuft sich der Anspruch der Anteilseigner auf X - F.
Gilt hingegen X ≤ F, dann verbleibt für die Anteilseigner nach Bedienung der Fremdkapitalgeber
nichts.
c)
Die in der Abbildung dargestellte Situation ist ein Problem der Unternehmensfinanzierung in
Deutschland, da die sinkende Eigenkapitalquote eine Erhöhung des Risikos in der Unternehmens-
finanzierung widerspiegelt. Das Eigenkapital stellt, bildlich gesprochen, einen Puffer für das Un-
ternehmen dar, wenn ein Misserfolg eintritt. Bei schlechten Unternehmensergebnissen kann durch
Eigenkapital der evtl. Verlust aufgefangen werden. Fehlt dieser Puffer, führt ein Misserfolg schnel-
ler in die Insolvenz des Unternehmens. Je geringer dieser Eigenkapitalpuffer ausfällt, desto anfäl-
liger sind Unternehmen also in schlechten Konjunkturzeiten. Das Finanzierungsrisiko des Unter-
nehmens steigt folglich. Vor allem im Vergleich zu anderen Staaten (Eurozone: 35%, USA 45%,
Japan 22%) fällt die „Eigenkapitallücke“ in Deutschland besonders hoch aus.
In Anbetracht der Entwicklung zum Thema „Basel II“ führt eine niedrige EK-Quote auch zur Ver-
teuerung möglicher FK-Aufnahme, da risikoreichere Unternehmen ein niedrigeres Rating erhalten
werden.
Aufgabe 4
Mezzanine ist eine hybride Finanzierungsform, die zwischen den beiden „idealtypischen“ Formen
des Eigen-, bzw. Fremdkapitals steht. Sie verbindet also Elemente von EK und FK.
Ausgangspunkt sind in der Regel sog. „junior dept“, also bei Insolvenz nachrangig bedientes
Fremdkapital. Aufgrund dieser Nachrangigkeit wird es bilanziell jedoch wie EK behandelt. Auf-
grund der Nachrangigkeit (und den damit verbundenen Risiken) verlangen die Gläubiger jedoch
auch eine erhöhte Verzinsung des Kapitals. Flexibel ist hierbei jedoch die Ausgestaltung der Zins-
zahlungen, so sind jährliche Zinszahlungen, Zinszahlungen erst am Laufzeitende oder „pay-if-you-